<img collect-dnt="true" src="https://queue.simpleanalyticscdn.com/noscript.gif" alt="" referrerpolicy="no-referrer-when-downgrade">

Die wichtigste Seite einer Publikation: Das Cover

Magazin_Cover

Eine Titelseite muss Leser auf einen Blick überzeugen. Neben dem optisch-inhaltlichen Ersteindruck, der in der Regel nur zwei Sekunden dauert, zählt der klare Aufbau und die Verständlichkeit. Denn: Ein Cover „verkauft“ Themen. Was dabei zählt? Lesen Sie mal weiter...

Wir haben immer weniger Zeit, konsumieren Medien über mehrere Kanäle hinweg und werden dabei von Informationen geradezu überflutet. Dadurch haben wir gelernt, in Sekundenbruchteilen relevantes von nicht relevantem zu unterscheiden. Langweiliges wird weggescrollt, weggeklickt und schlichtweg nicht beachtet. Diese Entwicklung rückt die Relevanz der Titelseite noch mehr in den Vordergrund. Ausdrucksstark wie ein Plakat muss ein Cover schnell, informativ und unterhaltend dem potenziellen Leser vermitteln: „Kauf‘ mich!“ Das heißt, Ihre Titelseite muss Verkaufsargumente liefern, Ihr bester Verkäufer sein.

Stellen Sie sich eine Publikation wie ein Autohaus vor. Von Combi über den Kleinwagen bis hin zum Sportflitzer ist alles vertreten. Dafür, dass die passenden Autos an den Mann oder die Frau kommen, ist der Verkäufer verantwortlich. Er baut eine Beziehung auf, unterhält und versorgt ihn mit allen wichtigen Informationen über das Angebot. Ein Cover hat die gleiche Aufgabe: Es muss unterhalten und gleichzeitig über den Inhalt informieren.

Weniger ist mehr

Zu allererst muss das Magazincover die Aufmerksamkeit des potenziellen Lesers gewinnen. Der erste Blick auf das Titelbild sollte unterhaltend oder spannend sein und Interesse wecken und ihn nicht überfordern. Grundregel Nummer eins: Weniger ist mehr. Ein gutes Titelbild folgt dem Dreiklang aus einer klaren Botschaft, der Reduzierung dieser Botschaft auf eine knackige Headline, die im Kopf des Betrachters zündet, und die kreative und überraschende Umsetzung in ein Bild, das im Bauch zündet. Ein gutes Cover tritt in einen Dialog mit dem Betrachter. Ein gutes Cover weckt Emotionen. Ein gutes Cover ist das intelligente Spiel zwischen Wort und Bild. „Die Kunst ist es, die Titelseite intelligent zu inszenieren, den Leser anzusprechen und dadurch zu unterhalten“, betont Arne Büdts, Kreativdirektor bei Kammann Rossi. Für Kunden- und Mitarbeitermagazine ist die Gestaltung daher von elementarer Wichtigkeit. Worauf es dabei zu achten gilt:

  • Fotografie/Illustration: Das Titelbild oder eine Titelillustration ist das wichtigste Motiv einer Publikation überhaupt, von daher sollte es unbedingt professionell sein, in der Fotografie, im Strich und in der visuellen Aussage. Zeigt es Personen, sollten diese die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Eine feste Regel gibt es dafür nicht, denn das hängt vom Thema und der Zielgruppe ab. Handwerklich schlechte Amateuraufnahmen oder Bilder, die technisch unzulänglich sind (zu niedrige Auflösung, unscharfe Motive, Photoshop Disasters etc.) sind hier tabu. Ob und wie Sie professionelle Motive einsetzen können hängt von Ihrem Budget ab – oder Ihrer Kreativität. Denn neben Auftragsfotografie liefern die meisten Bilddatenbanken heute sehr gute Illustrationen und Fotos. Neben den bekannten Datenbanken wie Fotolia.com oder gettyimages.de lohnt auch ein Blick in den Fundus kostenloser Anbieter wie pixabay.com und unsplash.com. Als wahre Fundgrube und kleine Geheimtipps haben sich auch westend61.de, gratisography.com und Free Refe Mobile Photos erwiesen. Tipp: Bieten Sie Nachwuchsfotografen mit Ihrem Cover ein Forum, indem Sie die wichtigste Seite zur Bühne für frische Fotoideen machen. Und noch ein Tipp: Überprüfen Sie bei Aufnahmen, auf denen ausländische Schriftzeichen (z. B. in asiatischen Ländern) zu sehen sind, was dort steht – oder lassen sie dies überprüfen. Beachten Sie auch, dass Motive z. B. in muslimischen Ländern, den religiösen und moralischen Grundwerten entsprechen müssen (siehe auch Farbigkeit).
  • Typografie: Auch Typografie beeinflusst die Aufmerksamkeit. Einerseits kann sie – je nach Magazin – auch das Titelbild ersetzen, indem Typografie selbst zum Eyecatcher wird. Andererseits ist Typografie schon aus Gründen des Corporate Desgins (CD) oder der Corporate Identity (CI) von Unternehmen ein wesentlicher Bestandteil des Erscheinungsbilds eines Covers und Magazins. Leider sind die gängigen Unternehmensschriften nicht oder nur bedingt für gute Magazingestaltung geeignet. Meist sind sie zu sachlich oder salopp gesagt zu langweilig. Das macht Typografie zum am häufigsten unterschätzten Gestaltungselement der Titelgestaltung. Dabei könnte Typografie – gut eingesetzt und mit Bedacht inszeniert ­–, zum Hingucker schlechthin werden. Tipp: Vermeiden Sie gängige oder häufig genutzte Schriftarten, wie Comic Sans, sonst wirkt ein Cover austauschbar. Ungewöhnliche, neue oder aktuell moderne Schriftarten, finden Sie auf com, linotype.com oder myfonts.com. Haben Sie eine passende Schrift gefunden, kennen aber ihren Namen nicht hilft myfonts.com weiter. Unter der Rubrik „What the font“ gibt es einen sehr praktischen Schrifterkennungsgenerator.
  • Farbigkeit: Farbe setzt nicht nur Akzente, sie unterstreicht auch die Wirkung von Themen und Motiven oder nimmt Bezug zum CD/CI eines Unternehmens. Häufig kommt die Unternehmensfarbe zum Einsatz, allerdings sollte es möglich sein, das CI/CD-Raster auch zu durchbrechen. Beachten Sie jedoch, dass Farben nicht überall eine gleiche Bedeutung haben wie hierzulande. Zum Beispiel steht die Farbe Weiß bei uns für Unschuld, Frieden und Reinheit in China, Korea und anderen asiatischen Ländern hingegen für Tod, Trauer und Unglück. Hilfe bei der Erstellung von eigenen Farbkombination bietet übrigens das Online-Werkzeug Kuler. Es erlaubt, eigene Farbkombinationen zu kreieren und herunterzuladen. Auf colourlover.com wiederum werden custom-made Farbpaletten zur Nutzung angeboten. Achtung: Bei kommerzieller Nutzung unbedingt darauf achten, dass die Paletten „free for commercial“ sind. Und wenn Sie sich ganz unsicher sind, ob ein Farbton lachsfarben oder altrosa, himmel- oder kornblumenblau ist, hilft die Smartphone-App Swatches (zu deutsch: Farbfelder) weiter. Die Farberkennungssoftware liefert die genaue Farbbezeichnung, wenn über den Sensor eine Farbe platziert wird.

Die richtigen Personas ansprechen

Fragen Sie bei jedem Coverentwurf auch, wen Sie mit damit ansprechen und informieren wollen. Jede Zielgruppe will unterschiedlich unterhalten und informiert werden und reagiert anders auf bestimmte Ideen und Konzepte. Ein gestalterisch und informativ geniales Zeitschriftencover kann für eine Zielgruppe funktionieren, eine andere aber genauso gut abstoßen. Erstellen Sie daher zuerst Personas, um Ihre Zielgruppe einzugrenzen und das Cover enger zuschneiden zu können. Oft wechselnde Stile beim Cover sprechen zwar unterschiedliche Personas an, dadurch ist ein Wiedererkennungswert aber fast ausgeschlossen.

Bedenken Sie: Sie erstellen ein Cover nie für sich, sondern immer für Ihre Personas. Ein Beispiel: Angenommen Sie lesen sich einen Text selber zweimal laut vor. Zuerst nur für sich, aber beim zweiten Mal nehmen Sie an, dass Sie den Text einem Freund oder Familienmitglied vorlesen. Ihr Vortrag ist im zweiten Durchgang lebendiger und emotionaler. Nach dem gleichen Prinzip lässt sich ein Cover einfacher und besser erstellen, wenn Sie eine genau Person(a) vor Augen haben, auf die Sie die Titelseite ausrichten. Das vereinfacht zum einen die Gestaltung, zum anderen sorgt es auch für wesentlich größeren Erfolg am Markt.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Für die Gestaltung eines Covers hat sich folgendes bewährt:

  • Verwenden Sie nicht mehr als ein Motiv, nicht mehr als zwei verschiedene Grundfarben und maximal drei verschiedene Schriftarten. Nicht alles, was der Rechner kann, ist gut für das Titelbild.
  • Alles ist erlaubt, nur nicht Langeweile und das Erwartbare.
  • Als Faustregel bei der Gestaltung und bei den Texten gilt: Weniger ist mehr. Dem SPIEGEL oder BRAND EINS gelingt das in Deutschland besonders gut.
  • Gute Cover leben auch immer vom Zeitgeist. Auch deshalb sollte man die Trends kennen und mit ihnen souverän spielen können.

Und hier ist der Kiosk noch immer das Maß aller Dinge: also gehen Sie dorthin wo Magazine jeden Tag um die Aufmerksamkeit von Zielgruppen buhlen und lassen Sie sich im besten Fall davon inspirieren. 

Das 360°- Rundumpaket

Haben Sie Interesse an einem Rundumpaket zur Einschätzung Ihrer Publikation, kommen Sie auf uns zu. Im Rahmen unseres 360°-Abos bieten wir Cover-Reviews an. Unser Team beurteilt und bewertet Ihr Cover gerne und gibt Ihnen Feedback. So wie hier beispielhaft geschehen (PDF-Datei). Außerdem haben Sie die Möglichkeit Reviews zu Artikeln, Projektplanungen und weiteren Aspekten einzuholen und Fachgespräche mit unseren Abteilungsleitern zu führen. Seien Sie sich jedoch immer bewusst:

Der Erfolg einer Publikation steht und fällt mit der Aufmachung der Titelseite. Schon der Gründer und ehemalige Chefredakteur des Stern, Henri Nannen sagte einst: „Auch die schönste Predigt bringt nichts, wenn die Kirche leer ist.“