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Klinkenputzen 2.0

Mein Seminar "Social Media als strategisches Element des Reputation Managements" dient nicht ausschließlich meiner persönlichen Eitelkeit und entspringt beileibe nicht nur dem Drang, Wissen zu vermitteln. Es ist auch eine gute Gelegenheit, Innovationen im akademischen Umfeld zu testen, die eigenen Gedanken zu ordnen und lange eingefahrene Erfahrungshorizonte konstant zu überprüfen.

Ein entsprechendes Aha-Erlebnis hatte ich dann auch gleich letzte Woche, als eine Teilnehmerin des Seminars - anlässlich einer Diskussion um den vorgesehenen Leistungsnachweis - die typischen Aufgaben eines Social Media Managers als "Klinkenputzen" bezeichnete.

Warum Aha-Erlebnis? Weil mir aufging, dass mein Job in vielen Bereichen wirklich exakt das beinhaltet, was die Studentin als "Kinkenputzen" bezeichnet. Ich kämpfe um Follower, ich versuche Menschen, die mir Ihre (virtuelle) Tür öffnen, zu faszinieren und sie zu überraschen, um auf einen "Like" eingeaden zu werden. Ich klappere die Reihen meine Zielgruppen-Reihenhäuser ab, Mehrwert im Musterkoffer.

Und ich muss feststellen: ich bin durch diesen Vergleich nicht beleidigt. Und ich kann nur jedem raten, der in diesem Feld arbeiten will, einige der Eigenschaften eines Klinkenputzers mitzubringen, so z.B. Ausdauer, Frustrationstoleranz, Humor und eine positive Einstellung zu Menschen, auch zu den schlecht gelaunten. Kurz: ein Social Media Manager muss etwas von einem guten Vertreter und Verkäufer haben. Man muss sich trauen, auf Menschen zuzugehen, die man nicht kennt, Sie in wenigen Minuten durch persönliche Präsenz begeistern und ungerührt ein Haus weitergehen, wenn's mal nicht klappt.

Kurz: Vertreter ist plötzlich einer der aufregendsten und coolsten Jobs der Welt.