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Politische PLATTformen

Tausende von Menschen weltweit arbeiten daran, neue Kommunikations(platt)formen zu etablieren, um das Web 2.0 zu einer positiven und letztlich innovations- und kulturfördernden Erfahrung zu machen. Manche Initiativen sind ethisch motiviert, andere wirtschaftlich, aber die meisten ernsthaften Teilnehmer halten sich an bestimmte Umgangsformen und Regeln, die sich seit der Erfindung digitaler Kommunikation  nicht wesentlich geändert haben: Respekt, Transparenz, Höflichkeit sind dort besonders nötig, wo Kontrolle durch das Fehlen physischer Nähe nur schwer möglich ist.

Der politischen Online-Kommunikation allerdings geht gleich zu Beginn ihres in Deutschland ohnehin verspäteten Engagements, die Luft aus. Wenn es stimmt, dass SPD-Aktivisten auf einer CDU-Plattform unter falscher Identität negative Kommentare veröffentlich haben (HB, 20.3.2009, S.4), ruiniert diese Aktion in wenigen Tagen die Bemühungen von Jahren und das ohnehin durch zahlreiche Themen belastete Image der Online-Kommunikation endgültig. Der Begriff "negative campaigning" soll dem ganzen wohl auch noch einen pseudo-amerikanischen und pseudo-professionellen Anspruch verleihen - dabei handelt es sich letztlich um eine ganz einfache Tatsache: hier wurde geschwindelt, Kommunikations- wie Umgangsformen wurden zu politschen PLATTformen und der Intelligenz politischer Kommunikation kein gutes Zeugnis ausgestellt - sonst hätte man sich ja nicht auch noch erwischen lassen.