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Das Ende der Website? Der erste #twd

Der gestrige 1. Twittwoch in Düsseldorf / #twd hatte einen schwierigen Start. Das lag nicht an an der Location, nicht am Datum, nicht am Spirit oder an der (guten, professionellen und leidenschaftlichen) Vorbereitung durch die beiden Organisatoren Paetzel (@paetzel) und Lenz (@JohannesLenz). Es lag vielmehr an der von Amir Kassaei, Thomas Knüwer und Björn Eichstädt gewählten Thema der Podumsdiskussion. Unter der Headline "Das hässliche Internet" sollte über über die Ästhetik von Websites diskutiert werden. Der Beginn war vielversprechend, aber nach ca. 20 Minuten entkoppelte sich das Geschehen auf dem Podium von der Aufmerksamkeit der Teilnehmer. Diese wandten sich mit Hilfe der Twitterwall hinter den Diskutanten sehr schnell anderen Themen zu und kommentierten den Verlauf der Diskussion teilweise humorvoll, teilweise ratlos. Tenor der Kommentare (zumindest der sachdienlichen ;): Worüber reden wir hier, wohin soll das führen und warum dieses Thema? Nur eine Minderheit des Publikums stieg auf die Argumente ein.

Damit wurde an diesem Abend etwas deutlich, was sich schon länger abzeichnet: Das Internet, wie wir es bisher kennen unnd wie es zum großen Teil noch existiert, verliert zusehends und immer schneller an Relevanz. Die Early Adopters verbringen immer weniger Zeit mit der Nutzung, Bewertung oder Analyse klassischer "Websites", sondern sie beschäftigen sich mit Angeboten, die humane Kommunikation oder zumindest bidirektionale Interaktion mit was auch immer ermöglichen. Eine Website ohne Community oder Interaktion hat mittlerweile den gleichen Appeal wie Earth-TV im Nachtprogramm: sie schläfert ein. Mögen die Bilder noch so schön ein, irgendwann fällt dem Zuschauer das Kinn auf die Brust.

Ich bin mir nicht sicher, ob man so weit gehen muss, wie Wired in seiner letzten Ausgabe, in der sie das Internet für tot erklären und die Zukunft allein in Apps vermuten. Klar ist aber: Eine (Corporate) Website kann in Zukunft nur eine Homebase, eine Visitenkarte sein. Sie alleine lockt jedoch keinen Nerd mehr hinter dem Ofen hervor - und irgendwann auch keinen Consumer mehr. Wir wollen Action.