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Maul auf

Die Deutsche Bahn hat einen neuen Skandal, diesmal zum Thema Datenschutz.

Dazu nur zwei Bemerkungen: Medien wie der Stern zeigen uns sehr anschaulich, was Agendasetting bedeutet. Denn eigentlich handelt es sich eher um ein Korruptionsthema, Datenschutz "geht" aber besser und passt gut in die Reihe der letzten Monate. Also wird ein potentieller Korruptionsskandal ("Deutsche Bahn bevorzugt Firmen von Mitarbeitern") zur Spitzelaffäre.
Und zweitens zeigt diese Nachricht, dass die Deutsche Bahn keine Chance hat, solange sie in der kommunikativen Schreckstarre verharrt. Aus Angst vor schlechten Nachrichten kommuniziert sie Probleme weder intern (die Mitarbeiter wurden über Untersuchungen nicht informiert) noch extern und wird deshalb kommuniziert. Der einzige Weg aus dieser Falle, ist ein Transparenzgebot: die Bahn muss zur Selbsterfahrungsgruppe werden, in der über alles geredet wird, mit der über alles geredet werden kann. Zu verlieren hat sie dabei nichts, denn schlechte Nachrichten produziert sie auch, wenn sie angstvoll schweigt. Selbst Kommuniziertes hat aber immerhin noch den Bonus der Ehrlichkeit, lässt sich besser steuern und entnervt die Investigativen durch das Fehlen jedes Geheimnisses. Der Bahn kann nichts besseres passieren, denn als langweilig zu gelten.
Mein Vorschlag also: ein Maul-auf-Erlass, für mindestens zwei Jahre.