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DIY-Ästhetik von Social Media

Social Media Websites haben nicht nur einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise, wie Kommunikation funktioniert, sondern auch darauf, wie Kommunikation AUSSIEHT. Man mag es bedauern (ich tu's) oder nicht, aber die Designs und Layouts von Social Media Portalen und Applikationen wie Facebook und Myspace bis zu Friendfeed oder Twitter haben einen erheblichen Einfluss auf die Ästhetik des Webs. Was ursprünglich mehr ein Zugeständnis an die Tatsache war, dass die User sich ihre Oberflächen selbst zusammenschrauben können sollten, wird nun Mainstream. Große Content-Blöcke in drei oder vier Spalten, die sich virtuell per Drag und Drop platzieren lassen, nutzen selbst solche Apllikationen als visuellen Clue, bei denen das gar nicht möglich ist. Das jüngste Beispiel dafür ist der (an sich recht gut gelungene) Otto Social Newsroom, der aussieht wie die Admin-Oberfläche meines Typepad-Blogs oder meine Facebook-Seite.

Viele Regeln guten Kommunikationsdesigns bleiben dabei auf der Strecke, u.a. die Regel, dass nicht jede Seite aussehen sollte wie ein Katalog, sondern dass sie einen visuellen Fokus haben sollte. Aber ich befürchte, dass es noch eine Weile dauern wird, bis diese Welle wieder abebbt: im Moment sehen aufgeräumte Spcial Media Seiten leider schnell unauthentisch, akademisch und langweilig aus, so dass die Betreiber solcher Seiten quasi gezwungen sind, der visuellen Metaphorik zuliebe, ihren Content wild durcheinander zu würfeln. Das ist zwar letztlich genauso echt wie "stonewashed denim", aber im Moment eben DAS Zeichen für Interaktivität und Social Media Bewusstsein. Allerdings hoffe ich wirklich, dass im Hintergrund ein paar Designer schon an der nächsten Generation arbeiten und den Nerds nicht das Feld auf ewig überlassen.