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Bild fängt Gysi

Die neue BILD Testimonial-Kampagne, in der sich manchmal kritische Geister handschriftlich und in kurzen Statements mit der Zeitung auseinander setzen, kann man nur bewundern.

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Selbst Gregor Gysi lässt sich in der Nähe des BILD-Logos abbilden, mit dem Diktum: "Gelegentlich lese ich Bild, um zu wissen, was Millionen Leserinnen und Leser denken sollen. Spaß macht mir die eine oder andere Gegendarstellung, Gregor Gysi." 

Aus Sicht Gysis ist hier dem kritischen Denken und der diesem eigenen Notwendigkeit zur Distanzierung sicherlich mehrfach Genüge getan. Er legt Wert darauf, sie nur "gelegentlich" zu lesen, zielt auf den proagandaartigen Charakter der Berichterstattung ab ("denken sollen") und auf die mangelnde Qualität der Recherche ("Gegendarstellung").

Die Zeitung selber weiß jedoch sehr gut, was sie an ihm hat: einen ultralinken Leser der sich zum Werbezeugen für eine ultrakonservative Zeitung machen lässt. Und lässt den Leser mit ungewohnter visueller Ironie an der Freude über diesen Coup teilhaben: sie legt ein Netz aus feinen negativen Linien über Gysi, fängt ihn ein und zähmt ihn.

So fein kann Werbung sein. Dahinter steckt wohl ein kluger Kopf.