Von Content Hubs zu Content Communitys
Künstliche Intelligenz, insbesondere in Form von Large Language Models (LLMs) wie GPT-4, hat die Möglichkeiten der Unternehmenskommunikation, auch der internen, erheblich erweitert. Sie ermöglicht es uns, effizienter zu arbeiten und vielleicht sogar früher den Feierabend zu genießen. Doch wird zusehends deutlich, dass uns diese neuen Möglichkeiten auch vor Herausforderungen stellen werden: Unsere internen Kommunikationskanäle könnten an Bedeutung – und vor allem an Reichweite – verlieren.
Die Herausforderung: Zu viele Inhalte und jetzt auch noch KI
Wir sind als Mitarbeitende schon jetzt von einer Flut an Informationen umgeben. Mit der Entwicklung von KI und LLMs und der damit verbundenen Effizienzsteigerung wird diese Informationsflut höchstwahrscheinlich weiter zunehmen. Plötzlich kann jeder „gut kommunizieren“. Schon allein dies sollte uns dazu bringen, darüber nachzudenken, wie unsere strategischen Medien in Zukunft nicht nur relevant, sondern auch sichtbar bleiben, kurz: wie es uns gelingt, die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter nicht zu verlieren.
Perspektivisch viel dramatischer jedoch könnten LLMs wie ChatGPT die Art und Weise, wie unsere Kolleginnen und Kollegen Informationen suchen und konsumieren, verändern. Wenn Unternehmen wie dm und Bosch schon heute daran arbeiten, die gesamte Belegschaft mit digitalen KI-Assistenten auszustatten – ganz zu schweigen von Microsoft –, werden Mitarbeitende höchstwahrscheinlich immer häufiger direkte Fragen an diese stellen. Die internen Kommunikationskanäle wie Mitarbeitermagazine, Intranets oder Mitarbeiter-Apps werden immer weniger genutzt werden (müssen). Unserer Meinung nach erfordert dies schon heute eine Anpassung unserer Kommunikationsstrategien: Wir müssen Beziehungen höher gewichten als Content.
Die Lösung: Der Aufbau von Content Communities
Wir glauben, dass der Umbau unserer Content Hubs zu Content Communitys der nächste Schritt sein muss. Im Gegensatz zu informationsgesteuerten Content Hubs sind Content Communitys dynamische Ökosysteme, die auf der aktiven Teilnahme und dem Engagement der Mitarbeitenden basieren. Sie können Orte werden, an denen sich die Mitarbeitenden aktiv einbringen und die sie freiwillig aufsuchen.
Wege zum Community-Building
Um aus dem Hub – also der Intranet-Startseite, der App oder dem gedruckten oder digitalen Mitarbeitermagazin – sukzessive eine starke Content Community aufzubauen, bieten sich verschiedene Taktiken an, die nicht unbedingt neu sind, die aber sehr viel stärker in den Fokus rücken müssen, als dies aktuell der Fall ist:
Wir glauben nicht, dass der Aufbau und die Pflege von Content Hubs wie Mitarbeitermagazinen oder Intranets gänzlich an Relevanz verlieren wird. Aber die oben skizzierte Evolution des Kontextes der IK erfordert einen nächsten Schritt, wenn wir weiterhin unseren Auftrag erfüllen wollen. Das Aufsetzen von Community-Bemühungen auf existierenden Content Hubs ist aus unserer Sicht der Königsweg, um die Aufmerksamkeit und Loyalität aller Zielgruppen auch in Zukunft effizient und ressourcenschonend zu gewinnen und zu halten.