Mir gefällt die familiäre Art und wie man hier miteinander umgeht. Meine erste Woche war ein kleiner Kulturschock, denn ein Agenturfrühstück, bei dem nicht über die Arbeit gesprochen wird, war mir ganz neu, aber gleich sehr sympathisch. Und obwohl hier wirklich jeden Tag viel geleistet wird – die fixe Taktung und das Tempo der Kollegen überraschen mich immer wieder – ist der Umgangston und die Umgangsart richtig klasse.
In den letzten 20 Jahren habe ich überwiegend Printkommunikation für die verschiedensten Unternehmen und Themenbereiche gemacht, als Redakteur, Redaktionsleiter und als Chef vom Dienst in Entwicklungsredaktionen wie etwa Gruner+Jahr Young Media. Bei Kammann Rossi reizt mich die Mission von Carsten, sprich: die digitale Transformation. Hier bieten sich spannende Schnittstellen mit meiner Erfahrung als Blattmacher und der Mission der digitalen Fortführung.
Gerne. Im Prinzip ist der Unterschied des Geschichtenerzählens, oder um das etwas abgenutzte Buzzwort Storytelling zu benutzen, in Print und digitalen Medien gar nicht so verschieden. Es geht immer darum, wie man ein Thema für die Zielgruppen spannend aufbereitet. Es macht aber einen Unterschied, ob ich den redaktionellen Rahmen an der einen und anderen Stelle durchbreche, vernetze und Interaktion ins Spiel bringe. Und hier fängt die digitale Transformation an, spannend zu werden.
Mein erstes Projekt bei Kammann Rossi war der Relaunch eines Mitarbeitermagazins. Dabei war es mir wichtig, digitale Medien wie das Intranet und den Firmenblog im Zusammenhang zu sehen und alle drei Medien inhaltlich und thematisch stärker zu verzahnen. Das ist glaube ich ganz gut gelungen, denn beim Relaunch haben die interne Kommunikationsabteilung für das Mitarbeitermagazin, die Intranetredaktion und das Blog-Team zusammen am Tisch gesessen und jetzt haben wir gemeinsam ein Medium entwickelt, das mit der gedruckten Ausgabe nicht aufhört, sondern erst anfängt, sich weiterzuentwickeln. Durch Stories, die im Blog fortgeführt werden und Themenideen, die wir im Intranet abgreifen sowie Aktionen für Mitarbeiter, die wir im Magazin für spätere Ausgaben anteasern. Das macht wirklich sehr viel Spaß.
Technik ist nur das Hilfsmittel. Es geht darum, sich zu überlegen, welches Thema ich für welchen Kanal wie aufbereiten muss. Überspitzt gesagt: Wie bei einem Produkt muss ich mir die Form, die Funktion und die Inszenierung überlegen. Hier bieten digitale Medien viele Möglichkeiten. Hinzu kommt, dass die Messbarkeit eine ganz andere ist. Denn digitales Publishing hält den Absendern den Spiegel vor: Ein Blick auf die Klickzahlen und Verweildauern geben quasi in Echtzeit Auskunft, wie spannend ein Thema für die Zielgruppe war – oder eben nicht. Das Ende der Vorstandstrompete sozusagen.
Ich frage mich natürlich, wie ausgeprägt das Interesse und die Akzeptanz für Lösungsansätze in verschiedene Richtungen sein werden. Das hängt in erster Linie vom Auftraggeber ab. Hier vertraue ich auf den kommunikativen Sachverstand meines Gegenübers, auf meine Erfahrung und auch mein Bauchgefühl. Bei Digitalisierungsprojekten, beispielsweise in der Mitarbeiterkommunikation, frage ich mich nun häufiger, wie stark die Feedback-Kultur in Unternehmen ist. Auf welche Ressourcen Unternehmen zugreifen wollen, um ihre Community zu managen. Welche Ressourcen für Tracking und Monitoring sinnvoll sind und so weiter. Hier lerne ich gerade eine ganze Menge von meinen Kollegen, Stichwort Social Magazine.
Die konzentrierte Arbeit in einem kleinen Team macht Spaß und ist auch inspirierender als bei einem großen Kommunikations-Dampfer. Bei KR muss jeder gleich mehrere Talente mitbringen, inhaltlich sehr breit aufgestellt sein. Das ist absolut positiv, denn es gibt keine Vorbehalte inhaltlicher Art, so nach dem Motto: Du bist der Texter – und wir kümmern uns die visuelle Konzeption. Im Gegenteil: Als Redakteure beschäftigen wir uns bei KR auch mit so spannenden Aufgaben wie der Konzeption und Ausarbeitung von Brandbooks, der Ausarbeitung von digitalen medienübergreifenden Kommunikationskonzepten, Imagekampagnen, redaktionellen Stilvorgaben für Corporate Design Manuals et cetera. Das sind spannende und reizvolle Aufgaben. Außerdem habe ich hier die Chance, die Plattform HubSpot im Inner Circle von der Pike auf zu lernen und anzuwenden. Von meinen Kollegen der Content-Marketing-Unit habe ich mir schon erklären lassen, dass HubSpot-Skills mittel- oder langfristig so wichtig werden wie der Umgang mit Microsoft Office, Wordpress oder anderen Programmen.
Der Stoffwechsel meiner Kollegen. Sebastian und Marc sind ganz schön sportlich und nach jedem Mittagspausenspaziergang reißen sie die Fenster im Büro auf – egal, ob es draußen Minus 10 Grad kalt ist. Doch zum Glück habe ich jede Menge schicker Rollkragenpullis.
Ich war am Samstag beim „Holy Shit Shopping“ im Kölner Friesenviertel und habe dort ein paar spannende digitale Einkaufstüten entdeckt. Zum Beispiel tolle Geldbörsen und iPad-Hüllen bei www.kancha.de, Design aus recycelten Verkehrsschildern von www.knickblech.de, Gürtel aus Fahrradreifen von www.yeayea.de, ausgefallene Lampenschirme von www.werajane.com, Berliner Wodka aus Spreewasser von www.ourberlin.de, Eierbecher und Kleinserienmöbel aus Beton von www.roheswohnen.de, lecker Tee von www.lieblingstee.de, ausgefallene Möbel für Bikes und Longboards von www.stückwerk.com und Sideboards aus alten Ölfässern von www.lockengeloet.com und Recyclingschätzchen von www.2ungrad.de.
Neugierig bleiben!